VDW-Doppelkopfverfahren.
Die Pfahlherstellung erfolgt beim Vor-der-Wand-Bohrverfahren mittels verrohrter Endlosschnecke. Durch den Doppelkopfantrieb drehen sich die Endlosschnecke und Außenverrohrung in die entgegengesetzte Richtung (rechts-links Drehung), wodurch sich die Lagegenauigkeit des Pfahls verbessert.
Nach Erreichen der geplanten Endtiefe erfolgt das Ziehen der Schnecke sowie der Außenverrohrung aus dem Bohrloch bei gleichzeitigem Verfüllen des dadurch entstehenden Hohlraumes mit Beton durch das Seelenrohr. Anschließend wird der Bewehrungskorb mittels Hilfswinde oder Rüttler in den Pfahl eingebracht.
Das VDW-Verfahren kommt vorwiegend in Böden der Klassen 3-5 zum Einsatz.
Vorteile
- Erschütterungsfreie Herstellung
- Großer Leistungsfortschritt im Vergleich zum Kelly-Verfahren
- Pfahlherstellung ohne Abstand zum Nachbargebäude systembedingt möglich
Je nach Größe der Bohranlage können VDW-Pfähle von 406 bis 610 mm Durchmesser und bis zu einer Tiefe von 16 m hergestellt werden. Die Besonderheit beim Vor-der-Wand-Bohrverfahren ist, dass die Pfähle bzw. die Pfahlwände unmittelbar an der Außenwand von benachbarten Gebäuden oder Mauern hergestellt werden können. Aus diesem Grund wird dieses Verfahren vermehrt im innerstädtischen Raum eingesetzt. Im Anlassfall können auch andere Durchmesser und größere Tiefen ausgeführt werden.
Anwendungsbereiche
- Gründung von Bauwerken
- Baugrubensicherungen (Pfahlwände tangierend oder aufgelöst)
- Hangsicherungen
- Auflockerungsbohrungen für Spundwände
Qualitätssicherung
Die Überprüfung der Ausführungsqualität (gleichmäßiger Pfahlquerschnitt, planmäßige Pfahllänge) von Bohrpfählen erfolgt durch das „Low-Strain-Verfahren“. Mittels Schlag auf den Pfahlkopf im erhärteten Zustand wird eine Stoßwelle erzeugt und vom Pfahlfuß sowie von etwaigen Fehlstellen an der Pfahlwandfläche reflektiert. Die Aufnahme der Reflexion erfolgt durch einen Beschleunigungsaufnehmer am Pfahlkopf. Die Überprüfung der äußeren Tragfähigkeit erfolgt durch Pfahlprobebelastungen nach EN 1997-1 und EN 1536.
Bmstr. Ing. Richard Millebner
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Dipl.-Ing. Harald Torghele
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Erfolgsprojekte Spezialtiefbau
Weitere Inhalte
Rüttelstopfverdichtung, Rüttelstopfverdichtung, Betonstopf- und Rüttelsäulen, Bodenstabilisierung, Düsenstrahlverfahren