Selbstbohrende Kleinbohrpfähle

Selbstbohrende Kleinbohrpfähle.

Selbstbohrende Kleinbohrpfähle werden im Drehschlagbohrverfahren mit einer verlorenen Bohrkrone bei kontinuierlicher Verpressung des Pfahlhohlraums hergestellt. Mit ihnen können Kräfte bis zu ca. 2.000 kN in den tragfähigen Baugrund abgeleitet werden. Ein zentrales Tragglied aus Stahl ist als Hohlstab ausgebildet, durch den das Verpressgut ins Bohrlochtiefste gepumpt wird und dort aus der Bohrkrone austritt.

Es werden Bohrkronen mit Durchmessern von ca. 100 bis 250 mm eingesetzt; bei der Verwendung von Kronen mit Hochdruckdüsen wird der Bohrquerschnitt bei der Verpressung abhängig vom anstehenden Boden deutlich vergrößert.

Durch passende Stückelung der Tragglieder kann auf Längenänderungen der Pfähle flexibel reagiert werden. Da auch Geräte mit geringer Größe und Gewicht eingesetzt werden können, eignet sich der selbstbohrende Kleinbohrpfahl auch für Gründungen, Fundamentverstärkungen und Sanierungen im lnneren von Gebäuden bzw. im schwierig zugänglichen Gelände. Durch Abstandhalter am Tragglied wird eine Zentrierung des Traggliedes und damit eine ausreichende Zementsteindeckung sichergestellt. Die Überprüfung der äußeren Tragfähigkeit von Kleinbohrpfählen erfolgt in der Regel durch Probebelastung nach EN 1997-1 und EN 14199.

Vorteile

Vibrationsfrei
Relativ geräuscharm gegenüber anderen Pfahlherstellungsverfahren
Hohe Bohrleistung, rascher Baufortschritt
Flexibel anpassbar bei Längenänderungen
Einfaches Bohrverfahren erlaubt Einsatz leichter Geräte

Anwendungsbereiche

Gründung von Bauwerken
Gründungselemente bei Sanierungen im Inneren von und unmittelbar neben Gebäuden, Ertüchtigung von Bestandsfundamenten
Horizontale Pfähle, zB als Rohrschirm
Böschungssicherung oder Verbau von Baugruben, meist in Verbindung mit Absteifungen oder Verankerungen